Siemens SPS Software für speicherprogrammierbare Steuerungen

Die SPS Software von Siemens ist das TIA-Portal. Die Evolutionsstufen werden durch Versionen kenntlich gemacht. Momentan ist die aktuelle Version V19 (Stand: 02.2024). Im TIA-Portal kann man neben der eigentlichen SPS-Programmierung noch weitere Funktionen abdecken. Die beiden wichtigsten sind die Visualisierung und die Antriebstechnik. Unter den 3 Hauptgruppen gibt es dann nochmal weitere Unterscheidungen. Die Software für die SPS-Programmierung innerhalb des TIA-Portal heißt STEP 7, die Visualisierungssoftware ist WinCC und die Antriebsparametriersoftware heißt Startdrive.

In Bild 1 unten sind die wichtigsten Softwareprodukte vom TIA-Portal dargestellt. Eine vollständige Darstellung ist wegen der großen Vielfalt an dieser Stelle nicht sinnvoll. Wichtig ist hier, dass Du weißt welche Software im TIA-Portal integriert ist und wie sie sich grob gliedert. Jede unten abgebildete Software benötigt auch eine eigene Lizenz.

Bild 1: TIA-Portal Software

SPS Software zur Programmierung STEP 7

In diesem Kurs wird die Software STEP 7 verwendet. Hiermit macht man die klassische SPS-Programmierung. Die Basic Variante ist nur für die Programmierung der S7-1200 Steuerungen verwendbar. Für alle anderen Steuerungen benötigt man STEP 7 Professional. Hier ist dann z.B. auch STEP 7 Graph zur Schrittkettenprogrammierung enthalten. Für den Kurs verwenden wir STEP 7 Professional.

In den beiden STEP 7 Varianten ist jeweils schon PLCSIM enthalten. Damit kann man eine SPS bzw. CPU simulieren. Das ist für vorab Tests sehr nützlich. Als Erweiterung zu PLCSIM gibt es noch als zusätzliche Software PLCSIM Advanced. Damit kann man dann auch Rechnerübergreifend arbeiten oder ein Simulationssystem für eine virtuelle Inbetriebnahme anschließen, da hier eine Ethernet-Schnittstelle enthalten ist. Für PLCSIM Advanced wird eine eigene Lizenz benötigt.

Weitere STEP 7 Optionen sind die beiden STEP 7 Safety Varianten. Wie schon bei der Programmiersoftware ist hier der Unterschied, dass mit der Basic Variante nur die S7-1200F Steuerungen programmiert werden können.

SPS Software zur Visualisierung WinCC

Die WinCC Varianten unterscheiden sich Grundsätzlich erst einmal in fünf Varianten. Wobei WinCC Unified eine neuere Entwicklung auf HTML5, SVG und JavaScript ist. Die übrigen WinCC Varianten haben einen unterschiedlichen Funktionsumfang. Auch das eingesetzte Panel muss zur WinCC Variante passen.

Für welches Panel, welche WinCC Variante benötigt wird, ist in Bild 2 zu erkennen. Die ersten drei abgebildeten Panels haben eine integrierte Runtime. Bei den PC-Basierten WinCC Varianten braucht man zusätzlich zur Engineering Lizenz, das ist die Lizenz, welche man zur Programmierung benötigt, noch eine Runtime Lizenz. Diese Runtime Lizenz benötigt man auf dem zur Visualisierung verwendeten PC. Die Runtime-Lizenzen haben dann nochmal mehrere Abstufungen, je nach Anzahl der verwendeten Variablen im Visualisierungsprogramm.

Zusätzlich zu den schon beschriebenen Optionen, gibt es noch einige weitere Optionen, was aber hier jetzt den Rahmen sprengen würde. Für weitere Informationen empfehle ich Dir, direkt auf der Siemens Seite nachzuschauen.

Bild 2: WinCC Anwendung

Egal welche Software Lizenz man erwerben möchte, gibt es immer mehrere Möglichkeiten. Man kann natürlich die Software komplett neu Kaufen oder aber ein Upgrade auf vorhandene Lizenzen machen. Das braucht man z.B. nach jedem Versions Upgrade von Siemens. So muss man z.B. alle Softwaremodule (Step 7, Step 7 Safety, WinCC, …) Upgraden, wenn sich die Version ändert (TIA V17 -> TIA V18). Man muss immer alle installierten Softwaremodule auf einem Rechner in der gleichen Version installiert haben. Man kann z.B. nicht nur Step 7 upgraden und WinCC nicht. Auch dann nicht, wenn ich für das aktuelle Projekt kein WinCC brauche.

Eine weitere Auswahl ist zudem noch, ob man die Lizenz als Download bekommen möchte oder per USB-Stick.

Auf die Antriebsparametriersoftware gehen wir im Kurs nicht weiter ein. Hier solltest Du nur wissen, dass auch diese ins TIA-Portal integriert ist.

Christian Preis
Gründer edcon-academy seit 15 Jahren in der Automatisierungstechnik.